Nachwort: Numantia als Sinnbild

Es liegt auf der Hand, dass bei der Nennung des Namens Numantia zunächst an die scipionische Stadt gedacht wird. Diese wurde eingeebnet, „dem Erdboden gleichgemacht“ sagt Cicero . Der numantinische Widerstand ist ein universeller Begriff für den Freiheitskampf eines Volkes und den Sieg des Schwachen über den Starken: Deshalb wurde es im Lauf der Zeiten von allen Ideologien als Symbol verwendet.

Die Haltung der Numantiner prägte sich so stark in das Bewusstsein der Eroberer ein, dass diese ihrerseits fühlten, dass sie für die numantinische Sache gewonnen worden seien. Es gibt zweiundzwanzig Schriftsteller der Antike, die sich auf Numantia beziehen, doch ist die vollständigste und detaillierteste Beschreibung die von Appianus Alexandrinus, der sich bei Polybius, einem Freund von Scipio informierte. Numantia wird auch bei Strabo, Pomponius Mela, Plinius, Ptolemäus, in dem Itinerar des Antoninus aus der römischen Kaiserzeit und dem Anonymus von Ravenna aus dem 7. Jahrhundert erwähnt.

Die Vision von Numantia hat menschliche Ausmaße „überflügelt“. So wurde sie während der letzten zwei Jahrtausende verwendet, um die Christenheit zu verteidigen, die Idee eines habsburgischen Imperiums zu unterstützen, um bei in Konflikt stehenden Parteien die heroische Identifikation und den Mut anzutreiben, als Unterstützung romantischer Ideale nationaler Einheit, als Symbol für Widerstand und selbstlosen Freiheitskampf… und wurde in den letzten Jahrhunderten von unterschiedlichsten Ideologien verwendet. Heute noch wird in schwierigen Situationen, zum Beispiel beim Sport, an den Numantinischen Widerstand appelliert.


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Bibliographische referenzen
  • Cicerón, Marco Tulio. Catilinarias, IV, 21.  
  • Jimeno Martínez, Alfredo (2013). “Numancia: divulgación y gestión”, Estudios del Patrimonio Cultural, XI, pp. 8-20. ISSN-e 1988-8015.  
  • Jimeno Martínez, Alfredo (2017), (coord.). Numancia Eterna (2150 Aniversario: la memoria de un símbolo). Valladolid. ISBN: 9788497186827.
  • Jimeno Martínez, Alfredo, María Luisa Revilla Andía y José Javier Fernández Moreno (1993). Numancia: Guía del Yacimiento. Soria. ISBN: 9788460458067.
  • Jimeno Martínez, Alfredo, María Luisa Revilla Andía, José Javier Fernández Moreno, Ricardo Berzosa y Juan Pablo Martínez (2002). Numancia. Guía del yacimiento. Soria. ISBN: 9788473595360.
  • Terés Navarro, Elías (2017). “El Museo Numantino de Soria”. Boletín del Museo Arqueológico Nacional, Nº Extra 35, pp. 1148-1163. ISSN: 0212-5544.